Brakel (red). "Im Schatten der Kirche ruhen die Gebeine des bedeutendsten Barockmalers des Paderborner Landes Johann Georg Rudolphi" - so lautet die Inschrift der grauen, unscheinbaren Grabplatte, die in die Mauer der Treppe zum Kirchplatz eingelassen ist. Mit einer Kranzniederlegung gedachten die Stadt Brakel und die katholische Kirchengemeinde St. Michael in Brakel des 325. Todestages der Brakeler Persönlichkeit. 

Bürgermeister Hermann Temme sagte: "Rudolphi war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten für unsere Stadt. Er hat hier viele deutliche Spuren hinterlassen". Auch Pfarrer Willi Koch stellte die Bedeutung Rudolphis für Brakel heraus: "Was Rudolphi an großartigen Dingen geschaffen hat, ist in vielen unserer Kirchen im Hochstift zu sehen", sagte Koch. Zu den kostbarsten Werken gehören die 1683 beidseitig bemalten beweglichen Orgelflügel in der Brakeler Pfarrkirche. "Ein künstlerisches Meisterwerk, einzigartig in ganz Deutschland und darüber hinaus", betonte der Pfarrer.

Einige von Rudolphis Werken befinden sich unter anderem in Kirchen in Altenbeken, Paderborn, Höxter, Vinsebeck, Brenkhausen, Gehrden oder Natzungen und Borgentreich. Johann Georg Rudolphi war eines von vier Kindern. Sein Vater starb, als er neun Jahre alt war. Sein ältester Bruder Daniel trat in das Benediktinerkloster Corvey ein, sein jüngster Bruder Hermann Jürgen wurde später Bürgermeister in Brakel.

Rudolphi blieb unverheiratet und starb am 30. April 1693 in Brakel. Dort wurde er auch beigesetzt. Er stand in hohem Ansehen bei Fürsten, Adeligen und Bürgertum.

Foto: Stadt Brakel