Brakel (red). In der Bauausschusssitzung am 10. März 2021 wurde die vorgeschlagene Änderung des Flächennutzungsplans für „Erweiterung Industriegebiet Brakel West – Riesel II“ von der Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN besonders bezüglich der Erschließung kritisiert. Weitere Kritikpunkte waren unter anderem der Umgang mit ökologisch wertvollen Flächen und die Nichtberücksichtigung der Verkehrsführung für das gesamte Industriegebiet.

In der Bauausschusssitzung am 9. September 2021 wurde die auf dem Hintergrund der Kritikpunkte überarbeitete Planung vorgestellt. Erfreulicherweise konnte mit Zustimmung des Landesbetriebs „Straßen NRW“ eine wesentliche bessere Erschließung abgestimmt werden. Weiterhin soll der Grünstreifen deutlicher verbreitert ausgeführt werden und für Fußgänger und Radfahrer wird ein entsprechender Weg eingeplant. Die noch immer geplante Verbindung zwischen dem bereits bebauten und noch zu bebauenden südlichen Gewerbeflächen wird seitens der Ratsfraktion BÜNDBIS 90/DIE GRÜNENEN abgelehnt.

Die Verbindung der beiden Flächen ist verkehrstechnisch nicht zwingend erforderlich, da das nördliche Restgebiet im südlichen Bereich auch mit einem entsprechend ausgelegten Wendehammer erschlossen werden könnte. Da es keine Vorschriften für eine Durchwegung des Gewerbegebiets gibt und die Argumentation, dass eine Durchwegung aufgrund des zu erwartenden Verkehrsaufkommens vorteilhaft wäre, nicht mit entsprechenden Zahlen hinterlegt ist, fordert die Ratsfraktion von BÜNDNID 90 / DIE GRÜNEN, dass die Verbindung zwischen den Gewerbegebieten aus zwei wesentlichen Gründen nicht realisiert wird: Ersten müssen circa 50 Meter Straße nicht gebaut werden, was eine enorme Kosteneinsparung und einen zusätzlichen Gewinn an wertvollen Gewerbeflächen bedeuten würde. Zweitens würde der Grünstreifen durchgängig ohne bauliche Unterbrechung aus ökologischer Sicht deutlich aufgewertet werden. Sollte sich zu einem späteren Zeitpunkt, wenn einmal das gesamte nördliche Gewerbegebiet ausgebaut sein wird, herausstellen, dass eine Verbindung der südlichen und nördlichen Flächen sinnvoll sein sollte, so könnte bei der jetzigen Planung ein späterer Lückenschluss vorgeplant werden.

Unter der Berücksichtigung aller Aspekte plädiert die Ratsfraktion von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN daher dafür, dass die Planung überarbeitet wird und dass das Gewerbegebiet einen durchgängigen Grünstreifen erhält, der diesem ökologisch wertvollen Ort eine echte Zukunft gibt. Aus den oben genannten Gründen, aber weil wir nicht grundsätzlich gegen eine Erweiterung sind, wurde sich seitens der Fraktion bei der Abstimmung enthalten.

Foto: Die Grünen