Brakel (jg). Wirft man in der heutigen Zeit den Namen Pastor Wilhelm Koch in die Runde, wird auf einen sehr beliebten und geschätzen Mann verwiesen, der bereits seit 1991 in Brakel als Pastor agiert. Nach eigenen Angaben ist Koch gerne in Gesellschaft anderer Menschen und zudem erfüllt er in seinem Amt einen sehr wichtigen Teil dieser Gesellschaft. Der freie Mitarbeiter Jörn George hat sich in der Reihe "Auf einen Kaffee mit..." mit Pastor Wilhelm Koch getroffen, um mehr über den Werdegang Kochs zu erfahren. Welche Rolle seine Ausbildung zum Industriekaufmann in seinem Leben spielte und an welches gesellschaftliche Ereignis er sich gerne zurückerinnert, hat Koch im Gespräch erläutert.

Nach der Ausbildung folgte ein Wandel

In einer kleinen Gemeinde mit dem Namen Elsen bei Paderborn wurde Koch im Jahr 1951 geboren. Bereits früh engagierte sich Koch, der nach eigenen Angaben in einem bodenständigen und katholischen Elternhaus aufgewachsen ist, als Messdiener. Den ersten beruflichen Grundstein legte der heutige Pastor mit einer Ausbildung zum Industriekaufmann. "Allerdings", so Wilhelm Koch, "spürte ich, dass dies nicht das ist, was mich ausfüllte." Kurzerhand holte Koch das Abitur nach, um seinem Ziel, das Absolvieren des Theologiestudiums, näher zu kommen. "Sehr zum Leidwesen meines Vaters, denn auch mein Bruder studierte Theologie", so Koch weiter.

Pristerweihe im Jahr 1984

Vier Jahre war Pastor Koch als Vikar in Iserlohn tätig, dann als Vikar in Castrop-Rauxel. "Es folgte eine Anfrage aus Paderborn, ob ich mir nicht vorstellen könne nach Brakel zu kommen, um dort als Pastor meine Arbeit aufzunehmen", erinnert sich Koch. "Dem habe ich gerne zugestimmt." Nun übt Koch das Pastorenamt bereits seit 1991 in Brakel aus. "Ich fühle mich hier in Brakel sehr wohl", unterstreicht Koch.

Wandel im Berufsfeld und eine große Aufgabe mit Happy-End

"In den 1990er Jahren waren die Aufgaben des Pastors in Brakel weitaus umfangreicher als heute," weiß Koch zu berichten. Damals seien in den Aufgabenbereich des Pastors die katholischen Altenheime Brakels sowie auch das Krankenhaus gefallen. "seinerzeit gehörten diese in den Verantwortungsbereich des Pastors und des Kirchenvorstandes", untermauert Koch. Eine der größten Herausforderungen Kochs war die im Raum stehende Schließung des damaligen Krankenhauses. "Dies wurde durch die Landesregierung beschlossen", weiß Koch zu berichten. Zu einem Termin in Düsseldorf, zu dem wir eingeladen waren, sollte dieser Entschluss verkündet werden. "Allerdings ergab sich ein spontanes Gespräch mit der damaligen Ministerialdirigentin am Landtag, der ich die Wichtigkeit eines Krankenhauses mitteilte und dass es in der ländlichen Region einer Tragödie gleichkommen würde, wenn das Krankenhaus schließen würde", schmunzelte Koch und führt weiter aus: "Die Ministerialdirigentin nahm die Informationen auf und entschloss sich, dass das Krankenhaus in Brakel nicht geschlossen werde." Viele Freudentränen seien an diesem Tag geflossen.

Viele Jubiläen versüßen das Jahr 2018

Im Jahr 2018 werde es zahlreiche Jubiläen zu feiern geben, sei es das 300. Jubiläum der Kaputziner Kirche mit Kloster in Brakel, die Annenverehrung, das Jubiläum der Pfarrkirche in Rheder oder 1150 Jahre Kirchengemeinde Gehrden. Auch die Kirche in Schmechten blickt auf 1150 Jahre zurück. Über 350 Jahre sei man in der Catherinen Kirche in Gehrden erfreut. "Zu all diesen Jubiläen sind Bischöfe geladen", blickt Pastor Koch auf ein spannendes Jahr.

Die Kultur ist zu erhalten

Für den gebürtigen Elsener ist es wichtig, dass die Kultur erhalten bleibt. Dazu gehöre nach Sichtweise Kochs auch der Erhalt der Gebäude. "Hierfür werden Maßnahmen ergriffen, um die Schäden und Mängel zu entfernen und die Gebäude wieder im neuen Glanz erstrahlen zu lassen", so Pastor Wilhelm Koch.

Von besonderer Bedeutung ist Koch in seiner Tätigkeit als Pastor das Verhältnis zur Stadtverwaltung. Zu den vorherigen Bürgermeistern sowie aktuell Hermann Temme pflegt Koch einen freundschaftlichen Kontakt. Und wenn der Pastor mal zur Ruhe kommt, dann tankt er Kraft bei Gesprächen mit guten Freunden oder bei der Eucharestiefeier sowie im Urlaub, wenn man einen Mitbruder bei der heiligen Messe zuschauen kann. "Und natürlich, wenn ich bete", erklärt Koch abschließend.

Foto: Jörn George