Kreis Höxter (red). Smart Home, Handy, Computer oder Fernsehen – Elektrotechnik ist heute fast überall anzutreffen. Um Kindern und Jugendlichen im Kreis Höxter schon früh einen Einblick in das Berufsfeld zu ermöglichen, führte der Verein Natur und Technik, dessen Geschäftsstelle beim Kreis Höxter angesiedelt ist, erstmals eine Elektro-AG mit der Sekundarschule Warburg mit Teilstandort Borgentreich durch. Dabei setzten sich zehn Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 intensiv mit den Grundlagen der Elektrotechnik auseinander, um am Ende selbständig einen elektronischen Würfel zusammenzubauen.

Doch ist bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen und da in der Elektrotechnik das richtige Löten zu den wichtigsten Grundfertigkeiten gehört, übten die Teilnehmenden zunächst, Kupferdrähte zu einem Maschengitter zusammenzulöten. So entstand als Zylinder geformt und in einem Holzring eingeklebt eine Halterung, die sie als Aufbewahrung von Stiften nutzen können. Nachdem das Löten etwas leichter von der Hand ging, lernten die Schülerinnen und Schüler mit einer Laborsteckplatine umzugehen, indem sie verschiedene Schaltungen mit den unterschiedlichsten Bauelementen wie Widerständen, Transistoren, Kondensatoren und LEDs ausprobierten. Entsprechend geübt ging es dann an den Zusammenbau eines elektronischen Würfels, bei dem das Zusammenspiel des Lötens und der richtige Einbau der Bauteile gefragt war. Finn und Johannes, denen man den Spaß und die Motivation ansehen konnte, endlich einmal etwas praktisch machen und experimentieren zu dürfen, resümierten: „Wir haben zwar erwartet, dass wir gleich mit dem Bau des Würfels starten würden, haben aber schnell gemerkt, wie wichtig es ist, erst einmal das Grundlegende zu verstehen. So gibt es am Ende auch weniger Verlust der Bauteile, die durch falsches Zusammenbauen kaputt gehen können.“

Betreut wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Birgit Rose von der Sekundarschule Warburg und einer ehrenamtlichen Fachkraft, Josef Haurand vom Verein Natur und Technik. Als staatlich geprüfter Elektrotechniker im Ruhestand kann Josef Haurand auf seine langjährige Erfahrung als Ausbilder von Mess- und Regelmechanikern zurückgreifen und weiß auch mit den jungen Tüftlern von heute geduldig umzugehen. Die Schülerinnen und Schüler schätzten es sehr, dass er nicht müde wurde, ihnen immer wieder die Grundlagen zu erklären und beim Zusammenbauen der Schaltkreise und des Würfels behilflich zu sein. Sollte ein Würfel einmal nicht sofort beim ersten Versuch funktionieren, so forschten sie gemeinsam nach der Ursache. „In diesem Fall“, so erklärte Josef Haurand, „prüfen wir mit einem Oszillographen, an welcher Stelle ein Bauteil falsch eingesetzt wurde. Durch solche Fehlerdiagnosen und Funktionsprüfungen wird den Schülerinnen und Schülern das Zusammenspiel der einzelnen Bauteile noch begreifbarer gemacht.“

„Eine solche Vertiefung und Vermittlung der Elektrotechnik ist im schulischen Alltag häufig nicht gegeben“, erklärte Birgit Rose abschließend. „Die Begeisterung und das Interesse der Schülerinnen und Schüler zeigen aber, wie wichtig dieses Thema für sie ist“. Im Hinblick auf das allgegenwärtige Nachwuchsproblem der Unternehmen, von dem auch die Elektro-Branche betroffen ist, macht Petra Spier vom Vereinsvorstand Natur und Technik noch einmal deutlich, wie wichtig es ist, dass „im Rahmen der Berufsorientierung schon früh damit begonnen wird, die Breite an Anwendungsgebieten praxisnah zu vermitteln“.

Das Angebot der Elektro-AG für die Schülerinnen und Schüler wurde möglich gemacht zum einen durch das große persönliche Engagement von Josef Haurand und Birgit Rose, zum anderen durch die Finanzierung über die zdi-BSO-MINT Förderung, die der Verein Natur und Technik zu gleichen Teilen aus Mitteln der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW zur vertieften Berufs- und Studienorientierung bekommt.

Auch für andere Aktivitäten im MINT-Bereich macht der Verein Natur und Technik sich stark, wie zum Beispiel mit dem Forschermobil als mobile Experimentierwerkstatt, dem jährlichen MINT.Erlebnistag, Workshops in Unternehmen und zahlreichen weiteren Formaten. Schulen, die Interesse an einer Kooperation haben oder Privatpersonen, die sich für die MINT-Bildung im Kreis Höxter interessieren und sich gegebenenfalls einbringen möchten, können gerne Kontakt zur Geschäftsstelle beim Kreis Höxter aufnehmen, Ansprechpartnerinnen sind Sabine Heinemann (05271 965-3607, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) und Dr. Marlen Ley (05271 965-3620, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

Der Verein Natur und Technik

Der Verein Natur und Technik e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, junge Menschen im Kreis Höxter für die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu begeistern, sie zu fördern und an Berufe im MINT-Bereich heranzuführen. Unterstützt durch vier pädagogische Beiräte werden für Kinder und Jugendliche von der Kita über die Schule bis zum Ende der beruflichen Ausbildung Projekte und Workshops initiiert und umgesetzt sowie mit Vereinsmitteln weitere Projekte der MINT-Förderung im Kreis unterstützt.

Der Verein ist Träger des lokalen zdi-Netzwerks Natur und Technik Bildungsregion Kreis Höxter. zdi steht für „Zukunft durch Innovation.NRW“. Koordiniert wird zdi vom Wissenschaftsministeri-um NRW. Landesweite Partner sind unter anderem das Schulministerium, das Wirtschaftsminis-terium und die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit.

Die Arbeit des Vereins liegt auch im besonderen Interesse des Kreises Höxter, der die Arbeit umfangreich und zwar sowohl materiell als auch ideell unterstützt. Für die Geschäftsstelle des Vereins steht eigens ein Büro mit kreiseigenem Personal in der Kreisverwaltung zur Verfügung und zwar im Fachbereich Bildung und Kreisentwicklung, so dass ein fachlicher Austausch und etwaige Unterstützungsleistungen unkompliziert und auf kurzem Wege gewährleistet sind. Dar-über hinaus freuen wir uns über vielfältige Unterstützung aus dem Bereich der Unternehmen, Einrichtungen sowie weiteren privaten und öffentlichen Akteuren und werden außerdem aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Maßnahmen zur vertieften Berufs- und Studienorientierung werden mit finanzieller Unterstützung der Regionaldi-rektion NRW der Bundesagentur für Arbeit und des Wissenschaftsministeriums NRW durchge-führt.

Das Vorhaben „Einbindung von KMU in die Arbeit und Finanzierung des zdi-Netzwerks Natur und Technik Bildungsregion Kreis Höxter“ wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Foto: Verein Natur und Technik